Schmucklilien
Die Schmucklilien (Agapanthus) zählen zu den Amaryllisgewächsen (Amaryllidaceae) und sind entfernt mit den beliebten Hippeastren verwandt. Es gibt ungefähr 7, in Südafrika und Mosambik vorkommende Arten.
Im Handel werden zumeist Hybriden (Kreuzungen) angeboten, mit weißen, lila, blauen oder mehrfarbigen Blüten. Auch buntlaubige Zuchtformen sind zu erhalten. Je nach Sorte oder Art, kann der Blütenstand bis zu einem Meter hoch werden.
Pflege
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Gießen: durchdringend vom Frühjahr bis in den Herbst, fast trocken im Winter
- Düngen: flüssig, Stäbchen, April bis September
- Substrat: Blumenerde, Kakteenerde oder ein Blumenerde-Tongranulat-Mix im Verhältnis 2:1
- Winterhart: nein, bei 5-10 °C überwintern
- Vermehrung: Samen, teilen
Diese Pflegeanleitung bezieht sich auf meine Erfahrungen mit den immergrünen Arten und Sorten.
Optimal ist ein Standort, an dem die Schmucklilien für mindestens 4 Stunden täglich Sonnenlicht erhalten. Im Garten oder auf dem Balkon wird auch lichter Halbschatten vertragen. Im Zimmer sollten sie am sonnigen Fenster stehen.
Ein durchlässiges Substrat ist von Vorteil, wenn der Kasten oder Kübel im Freien steht. Mischen lässt es sich aus Blumen-/Kübelpflanzenerde, Sand und Tongranulat im Verhältnis 2:1:1. Bei überdachtem Stand können die handelsüblichen Erden auch pur verwendet werden.

Zwischen den Wassergaben sollte die Erde antrocknen dürfen. Während der warmen Sommerwochen hat sich bei mir das durchdringende Gießen bewährt.
Wird jährlich umgetopft oder die Hälfte der Erde erneuert, dann sind kein weiteren Düngergaben erforderlich. Ansonsten kann man vom Frühjahr bis zum Blütenansatz monatlich Flüssigdünger verabreichen.
Überwintern
Damit sie auch im nächsten Jahr viele Blüten ansetzen, müssen die immergrünen Agapanthus-Hybriden kühl überwintert werden. Ideal sind Temperaturen zwischen 5 und 10 °C. Während dieser Zeit hält man sie fast aber nicht ganz trocken, wässert nur schlückchenweise und düngt nicht.
Dauerfeuchtes Substrat in Kombination mit niedrigen Temperaturen kann zum Verfaulen der Wurzeln führen. Aus diesem Grund stehen sie bei mir ab Anfang Oktober bis zum Einräumen überdacht. Ins Winterquartier kommen sie, wenn sich die Temperatur bei 5 °C einpendelt.
Vermehren (Samen)
- Keimdauer: ca. 14 Tage bei 25 °C
- Substrat: Kakteenerde
- Saattiefe: 3 mm oder nur andrücken
- Gießen: nass bis zum Keimen, dann gleichmäßig feucht
- Standort: hell während der Keimzeit, danach sonnig
Schmucklilien lassen sich durch Teilung oder Aussaat vermehren. Samen werden im Handel angeboten, man kann sie aber auch selbst im Herbst ernten. Damit wird gewartet, bis die Früchte vertrocknet sind und sich öffnen. Bei den Hybriden können die Nachkommen etwas anders aussehen als die Eltern.
Das Saatgut muss vor der Aussaat nicht eingeweicht werden. Keimfähig sind übrigens nur die Samen mit dem schwarzen Flügelchen. Wie lange sie sich lagern lassen, habe ich nicht getestet, aber wenn man der einschlägigen Literatur glauben schenken darf, nicht allzulange.
Als Substrat kann Blumen- oder Kakteenerde verwendet werden. Die Saattiefe beträgt ungefähr 3 Millimeter oder man drückt die Samen nur leicht an. So habe ich es gemacht, wie auf dem Bild oben zu sehen ist.
Damit die Samen nicht austrocknen, habe ich den Anzuchttopf in einem mit Wasser gefüllten Untersetzer, hell, aber nicht in der prallen Sonne platziert. Man kann ihn aber auch mit einem Gefrierbeutel abdecken. Damit sich kein Schimmel bildet, muss mindestens einmal täglich gelüftet werden
Bei Temperaturen um 25 °C zeigten sich die ersten Keime nach 2 Wochen. Wenn alle Samen aufgegangen sind, hält man die Erde nur noch gleichmäßig feucht, aber nicht mehr nass. Jetzt können die Sämlinge langsam an die direkte Sonne gewöhnt werden. Dort wachsen sie am schnellsten.
Agapanthus „Tinkerbell“
Agapanthus „Tinkerbell“ ist eine kleinbleibende immergrüne Sorte. Eignet sich für die ganzjährige Kultur als Zimmerpflanze.